Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier: Transformationscluster BioökonomieREVIER gestaltet das Innovationssystem der Region
Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier: Transformationscluster BioökonomieREVIER gestaltet das Innovationssystem der Region
26.02.2025
Der Wandel hin zu einer klimaneutralen und resilienten Bioökonomie im Rheinischen Revier gewinnt an Schwung. Mit der offiziellen Bescheidübergabe durch Bund und Land kann die Initiative BioökonomieREVIER das Rheinische Revier weiter auf dem Weg zu der Modellregion für eine nachhaltige, ressourceneffiziente Wirtschaft gestalten. Das am Forschungszentrum Jülich angesiedelte Projekt wird gemeinsam mit zahlreichen Partnern Innovationsprojekte mit Unternehmen und der ganzen Region umsetzen. Gemeinsam wird eine Regionalstrategie entwickelt, die Leitlinie für die Region sein soll, aber auch beispielgebend für andere Bioökonomieregionen in NRW, Deutschland, Europa und in aller Welt.
Den offiziellen Startschuss für das Projekt BioökonomieREVIER Transformationscluster gaben am 24. Februar 2025 NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Dr. Mandy Pastohr, die Präsidentin des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als zuständige Bewilligungsbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Projekt „Transformationscluster BioökonomieREVIER – Wertschöpfung und Qualifizierung für eine klimaneutrale und ressourceneffiziente Wirtschaft“ wird künftig mit 5,83 Millionen Euro von Bund und Land gefördert.
Das Projekt stellt die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Rheinischen Reviers in den Mittelpunkt. Es fördert die Qualifizierung von Fachkräften für die Umsetzung der Bioökonomie in Wirtschaft und Region. Ein Ergebnis des Projektes werden auch sicht- und greifbare Orte der Umsetzung in der Modellregion sein: In diesen sogenannten Profilorten der Bioökonomie arbeiten Produktion, Innovation und Gesellschaft Hand in Hand, um neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven aufzuzeigen.
Ulrich Schurr, Direktor am Forschungszentrum Jülich, Impulsgeber der Initiative BioökonomieREVIER und Co-Vorsitzender des Bioökonomie-Rats des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Rheinische Revier hat eine große Chance, die Modellregion für ganz Europa für eine nachhaltige, zirkuläre Bioökonomie zu werden. Das Transformationscluster schafft die strukturierten Wege des Dialogs zwischen den Akteuren aus Wirtschaft, Region, Wissenschaft und Öffentlichkeit im Rheinischen Revier: Vernetzung auf Basis ökonomischer Perspektiven, Dialog zwischen traditionellen Stärken und kreativen Kräften des Wandels. So gestalten wir gemeinsam aus der Vision der Bioökonomie die modellhafte Umsetzung passend für unsere Region.“
Prof. Peter Jansens, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich: „Wir sehen die Bioökonomie als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. Mit seiner zentralen Lage im Rheinischen Revier nehmen wir als Forschungszentrum Jülich unsere Verantwortung wahr, den Strukturwandel in einer der großen Transformationsregionen Europas aktiv mitzugestalten. Das Rheinische Revier soll zum Leuchtturm für biobasierte Innovationen werden. Gemeinsam mit regionalen Partnern aus Industrie und Landwirtschaft können wir eine Innovationskraft entfalten, die internationalen Vorbildcharakter hat.“
Vorderste Reihe von links: Dr. Patricia Peill (Mitglied des Landtags NRW), Prof. Peter Jansens (Vorstand Forschungszentrum Jülich), Georg Gelhausen (Bürgermeister der Gemeinde Merzenich), Ina Brandes (NRW-Wissenschaftsministerin), Prof. Ulrich Schurr (BioökonomieREVIER), Dr. Mandy Pastohr (BAFA-Präsidentin), Inga Dohmes (Ortsvorsteherin von Morschenich). Das Projekt wird mit 5,2 Millionen Euro vom Bund gefördert, das Land NRW stockt auf 5,83 Millionen Euro auf. | Copyrights: Forschungszentrum Jülich/BioökonomieREVIER/Bernd Nörig
Über BioökonomieREVIER
Das Ziel der Initiative BioökonomieREVIER ist es, im Rahmen des Strukturwandels das Rheinische Revier zu der Modellregion in Europa für zirkuläre Bioökonomie zu entwickeln. Seit ihrem Beginn 2018 arbeitet die Initiative, die zahlreiche Projekte bündelt, an innovativer Landwirtschaft, an der Umsetzung neuer Wertschöpfungsnetze für nachwachsende Rohstoffe und an neuen Produkten in der und für die Region. So sollen gesunde Ernährungssysteme gefördert und Ressourcen für die biobasierte Kreislaufwirtschaft bereitgestellt sowie mehrfach genutzt werden. Mit neuen Verfahren in den regional starken Sektoren der Land- und Ernährungswirtschaft, Textil- und Papierindustrie, aber auch in der Kosmetik- und Arzneimittelwirtschaft wird die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte mit dem Netzwerk von BioökonomieREVIER unterstützt. So werden unter anderem auch traditionelle und neue Branchen proaktiv in der Region zusammengeführt. Die Interaktion mit Region und Öffentlichkeit ist dabei ein unersetzlicher Taktgeber für die Entwicklung der Region.
Hintergrund: „Ort der Zukunft“ Merzenich-Bürgewald
Ortseingang "Ort der Zukunft" Bürgewald. | Copyrights: Forschungszentrum Jülich / BioökonomieREVIER / Anke Krüger
Früher bekannt als Morschenich-Alt, ist Bürgewald der erste vom Kohleabbau verschonte Ort, der zu einem Ort der Zukunft entwickelt wird. Bürgewald entwickelt sich zu einem Profilort der Bioökonomie: Mit dem Agri-Food-Energy Park, der vom Forschungszentrum Jülich betrieben wird, entstand 2022 ein erstes Zeichen der Wiederbelebung. BioökonomieREVIER wird nun im Neesenhof in Bürgewald die Koordinationsstelle einrichten und damit ein weiteres Zeichen zur Entwicklung von Region und Ort setzen. Bürgewald wird somit zu einem Bioökonomie-Profilort für innovative Landwirtschaft.