HTAP

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Hemispheric Transport of Air Pollution

Luftverschmutzung macht nicht an Landesgrenzen halt, sondern kann unter Umständen. viele tausend Kilometer weit durch die Atmosphäre transportiert werden und in anderen Regionen zu einer Überschreitung gesetzlicher Grenzwerte führen. Seit 1979 gibt es eine internationale Vereinbarung zur Begrenzung des Ferntransportes von Luftschadstoffen (CLRTAP), und seit Dezember 2004 existiert eine Arbeitsgruppe, die im Jahr 2010 einen Sachstandsbericht zu diesem Thema erarbeitet hat (HTAP Task Force). In diesem Zusammenhang wurden derzeit verschiedene Simulationen mit mehr als 20 verschiedenen globalen Modellen durchgeführt (siehe Fiore et al., 2009 für einen Überblick). Das IEK-8 betreibt das zugehörige Datenarchiv und ermöglicht internationalen Wissenschaftlern den Zugriff auf die Daten über eine interoperable Web-Schnittstelle (JOIN).

Die untenstehende Animation verdeutlicht den Einfluss einzelner Emissionsregionen auf die Verteilung von Kohlenmonoxid (CO) in der globalen Atmosphäre. Dargestellt sind Simulationsergebnisse mit dem globalen Chemie-Klimamodell ECHAM5-MOZ für das Jahr 2001. Grün eingefärbt ist CO aus europäischen Quellen. Dieses wird meist in bodennahen Luftschichten über Asien in Richtung Osten transportiert, kann aber vor allem im Winter auch weite Teile der Arktis verschmutzen. Orange dargestellt ist CO aus nordamerikanischen Quellen. Dieses gelangt im Winter ebenfalls in arktische Gebiete und wird sonst teils bodennah, teils in größeren Höhen über den Atlantik nach Europa transportiert. Emissionen aus Südasien (blau) verbreiten sich je nach Jahreszeit mehr nach Westen oder mehr nach Osten. Dabei findet der Transport meistens in größeren Höhen statt. Der stärkste Einfluss südasiatischer Luftverschmutzung auf den amerikanischen Kontinent ist im April und Mai gegeben. CO aus ostasiatischen Quellen (gelb) weist besonders im Frühjahr einen starken Einfluss auf Nordamerika auf (in der Animation teilweise durch die blaue Wolke verdeckt). Im Gegensatz zu der Verschmutzung aus Europa und Nordamerika ist der Einfluss auf die Arktis jedoch eher gering.

Literatur

  • Fiore, A. M.; Dentener, F. J.; Wild, O.; et al. (2009): Multimodel estimates of intercontinental source-receptor relationships for ozone pollution, J. Geophys. Res., 114, doi: 10.1029/2008JD010816.

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Letzte Änderung: 29.06.2024