Bundespräsident Joachim Gauck besucht das Forschungszentrum
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Jülich, 1. September 2016 - Bundespräsident Joachim Gauck hat am Donnerstag das Forschungszentrum besucht. Während seines etwa zweistündigen Aufenthalts auf dem Campus gaben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem deutschen Staatsoberhaupt Einblicke in die Hirnforschung und das Supercomputing, die Alzheimer-Forschung sowie die Nachwuchsförderung.
Erste Station war das Jülich Supercomputing Centre (JSC). Hier stellte Prof. Katrin Amunts dem Bundespräsidenten und seiner Lebensgefährtin, Daniela Schadt, das virtuelle Modell eines menschlichen Gehirns vor. Hierfür kartieren Jülicher Neurowissenschaftler zusammen mit Biologen, Informatikern, Physikern und Ingenieuren des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin das menschliche Gehirn. Anhand von hauchdünnen Gewebeschnitten, erfassen und analysieren sie die Architektur von Nervenzellen, Molekülen und Nervenfasern, die der Informationsübertragung dienen. Auch individuelle Unterschiede in der Hirnorganisation werden erfasst. Mit diesen Karten können Rückschlüsse auf die Funktionsweise des Gehirns gezogen werden.
Der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums, Prof. Wolfgang Marquardt, führte in das neuromorphe Computing ein: In Zusammenarbeit mit externen Partnern entwickeln Jülicher Forscher sogenannte neuromorphe Computer bzw. Bauteile, deren Architektur und Funktionsweise dem Gehirn nachempfunden ist. Im Gegensatz zu heutigen Computerarchitekturen arbeitet das Gehirn hochgradig parallel und führt viele Rechenoperationen gleichzeitig aus. Zudem kennt es keine konzeptionelle Trennung zwischen Recheneinheiten und Speicher. Diese beiden Eigenschaften sind möglicherweise der Schlüssel zur enormen Leistungsfähigkeit und hohen Energieeffizienz unseres Denkorgans.
Im Institute of Complex Systems informierte sich Joachim Gauck bei Prof. Dieter Willbold und seinen Mitarbeitern über Protein-Strukturen des Gehirns und die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten zur Therapie von Alzheimer und Parkinson. Dabei wurden dem Bundespräsidenten das interaktive 3D-Modell einer alzheimertypischen Eiweißaggregation und die Entschlüsselung einer Protein-Probe am derzeit leistungsstärksten Jülicher NMR-Gerät gezeigt, einem 900 MHz-Ultrahochfeld-NMR-Spektrometer.
Abschließende Besuchsstation war das Schülerlabor JuLab. Dort präsentierte das Forschungszentrum beispielhaft seine Kompetenzen entlang der Bildungskette – von der KITA "Kleine Füchse" über die Arbeit des JuLab bis hin zur Zentralen Berufsausbildung.
Bilder und Videos
Eindrücke vom Besuch sind auf Facebook zu sehen:
www.facebook.com/Forschungszentrum.Juelich .
Weitere Informationen zu den einzelnen Stationen des Besuchs
Alle Vorträge und Bilder als Zip-Datei
Neuromorphes Computing / Hirnforschung
Zusammenfassung des Vortrags über Neuromorphes Computing (Prof. Wolfgang Marquardt)
Bildliche Darstellung zum Vortrag über Neuromorphes Computing
Zusammenfassung des Vortrags über das Jülicher BigBrain (Prof. Katrin Amunts)
Website des Jülich Supercomputing Centre (JSC)
Website des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin - Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1)
Human Brain Atlas und Modeling am Forschungszentrum
Proteinstrukturen und Alzheimer-Forschung
Institute of Complex Systems - Strukturbiochemie (ICS-6)
Erforschung von Alzheimer am Forschungszentrum
Schülerlabor JuLab
Jülicher Nachwuchsförderung entlang der Bildungskette
Karriereseiten des Forschungszentrums
Pressekontakt
Erhard Zeiss, M.A.
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