Gefragte Experten für Fusionsforschung

28. Mai 2024

Fusionsforscher des Forschungszentrums Jülich sind als Experten in Deutschland und Europa gefragt. Prof. Christian Linsmeier und Prof. Wolfgang Biel vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-4) wurden gleich in mehrere Schlüsselpositionen berufen, in denen die Weichen für die Zukunft der Kernfusion gestellt werden sollen.

Gefragte Experten für Fusionsforschung
Prof. Christian Linsmeier (l.) und Prof. Wolfgang Biel (r.) - Copyright: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Prof. Christian Linsmeier wurde im Mai in den „Beirat Fusionsforschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) berufen. Der Beirat berät das BMBF bei der Umsetzung des Förderprogramms Fusion 2040 - Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk. Der Direktor am Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-4) ist zudem Teil der bayerischen Expertenkommission Kernfusion, die Anfang Mai zur konstituierenden Sitzung in München zusammentrat.

Prof. Wolfgang Biel, stellvertretender Institutsleiter des IEK-4, wurde im April zum Vorsitzenden des technischen Beratergremiums und damit auch zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates von "Fusion for Energy" (F4E) gewählt. Diese Organisation der Europäischen Union koordiniert den europäischen Beitrag zu ITER, dem weltweit größten wissenschaftlichen Experiment auf dem Weg zur Fusionsenergie.

ITER wird derzeit in Cadarache im Süden von Frankreich aufgebaut und ist als große internationale Zusammenarbeit angelegt. Die sieben Partner bestehend aus China, Europa, Japan, Indien, Südkorea, Russland und den USA repräsentieren die Hälfte der Weltbevölkerung und 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Europa trägt fast die Hälfte der Gesamtverantwortung, während die übrigen sechs Parteien gleichermaßen zum Rest beitragen.

Kernfusion – Energie erzeugen mit der Sonne auf Erden

Ziel der Fusionsforschung ist es, aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen. Solche Kernfusions-Prozesse laufen auch im Innern von Sternen und der Sonne ab. Damit sind sie die Grundlage allen irdischen Lebens. Fusionsreaktoren sollen es in Zukunft möglich machen, die Prozesse auch auf der Erde in Gang zu setzen und für eine sichere, umweltfreundliche und langfristig zur Verfügung stehende Energieversorgung zu nutzen.

Das internationale Fusionsprojekt ITER soll die Machbarkeit der Fusionsenergie im Kraftwerksmaßstab demonstrieren. Ein Hauptziel ist die Untersuchung von Plasmen, die bereits überwiegend durch den Fusionsprozess selbst geheizt werden. ITER wird auch Technologien testen, die für einen Fusionsreaktor mit magnetischem Plasmaeinschluss benötigt werden, wie z. B. große supraleitende Spulen, Materialien und Komponenten für die inneren Wände des Reaktors, Plasmadiagnostik und -Kontrolle sowie das „Erbrüten“ von Tritium, welches für die Selbstversorgung eines Reaktors als Brennstoff benötigt wird.

Ansprechpartner

  • Institute of Fusion Energy and Nuclear Waste Management (IFN)
  • Plasmaphysik (IFN-1)
Gebäude 10.1 /
Raum 112
+49 2461/61-3086
E-Mail
  • Institute of Fusion Energy and Nuclear Waste Management (IFN)
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Letzte Änderung: 28.05.2024