Strukturwandel hautnah: Ministerinnen besuchen Zukunftsprojekte am Forschungszentrum Jülich

14. Juli 2025

Wie gelingt der Wandel von der Kohle- zur KI-Region? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Mona Neubaur, stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin sowie Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, und Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft am 14. Juli 2025 im Rheinischen Revier. Im Rahmen ihrer Forschungs- und Innovationsreise machten die Ministerinnen auch Station am Forschungszentrum Jülich, das mit mehreren zukunftsweisenden Projekten eine Schlüsselrolle im Strukturwandel der Region spielt.

Strukturwandel hautnah: Ministerinnen besuchen Zukunftsprojekte am Forschungszentrum Jülich
Ina Brandes, NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft (vorne, 3.v.l.), Mona Neubaur, stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin sowie Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (vorne, 4.v.l.) und NRW Landtagsabgeordente Patricia Peill (vorne, 2.v.r.) zu Gast im Startup Village Jülich
René Frampe

Im Brainergy Park Jülich informierten sich die beiden Ministerinnen über gleich zwei ambitionierte Vorhaben: Das Projekt NEUROTEC II zielt auf eine neue Generation von Computern, die nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns funktionieren. Solche neuromorphen Systeme könnten künftig deutlich energieeffizienter arbeiten als klassische Rechner – eine wichtige Grundlage für nachhaltige KI-Anwendungen.

Ebenfalls im Brainergy Park entsteht mit dem Helmholtz-Cluster HC-H2 ein Zentrum für Forschung und Transfer rund um Wasserstofftechnologien. Ziel ist es, neuartige Verfahren zur Wasserstoffproduktion und -nutzung schnell in die Anwendungen zu überführen – unter anderem mit Unterstützung des Start-ups CleanH2eat, das Wasserstoff emissionsfrei in Wärme umwandeln will. Zu sehen gab es außerdem Exponate zur Wasserstoffspeicherung und einen Modellkatalysator.

Im Rheinischen Revier entsteht eine Modellregion für Bioökonomie: Ziel ist eine biobasierte Kreislaufwirtschaft – weg von fossilen Rohstoffen, hin zu einem Wirtschaften im Einklang mit Umwelt und Region. Wesentlicher Treiber ist hier das BioökonomieREVIER, das am Forschungszentrum Jülich angesiedelt ist. Die Ministerinnen besuchten gleich drei Projekte der Initiative: Im Projekt „Agrorobotik, KI und digitale Systeme für die Landwirtschaft“ steht die Frage im Zentrum, wie sich Anbaumethoden durch Digitalisierung und KI verbessern lassen. Im Agri-Food-Energy Park in Bürgewald wird daran geforscht, wie Landwirt:innen ihre Erträge klimaresilienter machen und effizienter anbauen können. Am Rand des Tagebaus Hambach informierten sich die Ministerinnen zudem über das Projekt zur Nutzung von Distelfeldern als Zwischennutzung nach dem Tagebau: Hier werden die nährstoffarmen Randflächen des Tagebaus genutzt, um die Färberdistel anzubauen. Die aus den Pflanzen gewonnenen Öle und Fasern lassen sich vielseitig industriell verwerten, zum Beispiel als umweltfreundliches Schmiermittel für Maschinen oder für die Herstellung von Papier und Verpackungen. Ein Beispiel mit Vorbildfunktion für die nachhaltige Nutzung post-fossiler Landschaften.

Die besuchten Projekte stehen exemplarisch für die wichtige Rolle des Forschungszentrums Jülich im Strukturwandel des Rheinischen Reviers: Mit Spitzenforschung, starken Partnern und konkreten Transferansätzen bringt es innovative Lösungen in die Anwendung – und schafft Perspektiven für Wirtschaft und Gesellschaft.

Weitere Bilder, Copyright: René Frampe

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    Letzte Änderung: 16.07.2025