Vortrag von Prof. Dr. Felicitas Krämer zur Eröffnung der vom BMBF geförderten Klausurwoche "Dual Use und Missbrauch von Forschungsergebnissen"

Forschungsergebnisse können sowohl positiven als auch negativen Zwecken dienen. In der Ethik wird dieses Dilemma als " Dual Use " bezeichnet. Kürzlich stellten Urbina et al. (2022) in der Zeitschrift Nature Machine Intelligence einen Fall vor, in dem die Erforschung eines Arzneimittels durch künstliche Intelligenz zur Identifizierung der Struktur einer extrem giftigen Substanz führte, die für Massenvernichtungswaffen eingesetzt werden könnte. Diese und ähnliche Fälle haben in der Vergangenheit eine ethische Debatte über Sicherheitsbedenken auf der einen und die Freiheit der Forschung auf der anderen Seite ausgelöst. In diesem Vortrag werden die ethischen Dilemmata im Zusammenhang mit Dual Use anhand konkreter Beispiele erörtert. Dabei wird das feine Gleichgewicht beleuchtet, das erforderlich ist, um beide Werte aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus wird analysiert, wie das "Dual Use"-Problem Studenten und Nachwuchsforschern, z. B. an Universitäten und Forschungseinrichtungen, verstärkt nahegebracht werden kann.

Vom 17. bis 21. Juli 2023 wird eine Klausurwoche zu Dual Use und Missbrauch von Forschungsergebnissen („Dual Use research of concern (DURC)“) in Jülich stattfinden. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom INM-7 des Forschungszentrum Jülich organisiert.