Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Deutschland hat nach wie vor Probleme, die für Oberflächengewässer, das Grundwasser sowie die Küstengewässer geltenden Qualitätsnormen für Nährstoffe zu erreichen, so dass der von der EG-Wasserrahmenrichtlinie geforderte gute Zustand der Wasserressourcen in Deutschland noch nicht erreicht wurde. So hat die Europäische Kommission Deutschland erst kürzlich vor dem Gerichtshof der EU verklagt, weil Deutschland es versäumt habe, strengere Maßnahmen gegen die Gewässerverunreinigung durch Nitrat zu ergreifen. Das Institut Agrosphäre (IBG-3) begleitet eine Reihe von Bundesländern seit 10 Jahren bei der Entwicklung von Nährstoff-Managementkonzepten zur Bewirtschaftungsplanung seiner Gewässer.
So erfolgt die Ermittlung der Nitrateinträge ins Grundwasser und die Oberflächengewässer in Nordrhein-Westfalen seit 2009 mit den im IBG-3 entwickelten Modellen GROWA/mGROWA-DENUZ-WEKU. Zur Weiterentwicklung der Modelle, Aktualisierung und Verdichtung der Datengrundlagen und zur Einbeziehung der maßgeblichen, landesweiten bzw. regional vorliegenden Expertise wurde Ende 2015 unter fachlicher Leitung des IBG-3 das Kooperationsprojekt GROWA+ NRW 2021 gestartet. An dem Projekt sind neben dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), dem Geologischen Dienst NRW und der Landwirtschaftskammer NRW das Thünen-Institut aus Braunschweig, beteiligt, welches mit dem Modell RAUMIS regionale landwirtschaftliche Stickstoffbilanzen für NRW berechnet.
Basierend auf der Modellkette RAUMIS-GROWA/mGROWA-DENUZ-WEKU werden zunächst die aktuellen räumlichen Belastungsschwerpunkte auf Landesebene identifiziert und ermittelt, welche Nitratmengen in einem definierten Gebiet ins Grundwasser und die Oberflächengewässer gelangen. Hierauf aufbauend wird abgeschätzt, wie hoch der Reduktionsbedarf der landwirtschaftlich bedingten N-Bilanzüberschüsse ist, um die Ziele und Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie, der Nitratrichtlinie und der Meeresschutzrichtlinie zu erreichen. Darüber hinaus gehend wird prognostiziert, ob und in welchem Umfang konkrete landwirtschaftliche Reduktionsmaßnahmen zur Erreichung der Umweltziele beitragen können.

Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Eckdaten:

  • Förderinstitution: MKULNV (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
  • Laufzeit des Projektes: 04.12.2015 –31.12.2019
  • Fachliche Koordination: IBG-3
  • Administrative Kooperation: LANUV
  • Aktive Beteiligung von Stakeholdern (Wasserbände, Gewässerschutzberater, etc.)

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Frank Wendland, Institut für Bio- und Geowissenschaften, IBG-3
Tel.: 02461 61-3165,
E-mail: f.wendland@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 18.07.2024