Exzellenz fördern und auszeichnen

Jülich, 17. Oktober 2011 – Exzellente Leistung: Das gilt für die wissenschaftliche Arbeit der beiden Jülicher Nachwuchsforscher Nina Richter und John Kettler. Sie erhielten dafür am Samstag den jeweils mit 5000 Euro dotierten Exzellenz-Preis des Forschungszentrums Jülich. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der feierlichen Verabschiedung der Jülicher Doktorandinnen und Doktoranden (JuDocs) des Jahrgangs 2010/2011 im Forschungszentrum. Die JuDocs-Veranstaltung diente gleichzeitig als offizieller Startschuss für die Helmholtz-Graduiertenschule für Energie und Klima HITEC. Sie bietet Nachwuchsforschern beste Rahmenbedingungen für eine Promotion auf dem hochaktuellen Gebiet der Energie- und Klimaforschung.

Das Forschungszentrum vergab den Exzellenzpreis für herausragende, in Jülich entstandene Dissertationen und Leistungen aus der bis zu zweijährigen Postdoktorandenzeit bereits das dritte Jahr in Folge. Entscheidend für die achtköpfige Jury ist bei der Auswahl der Preisträger, dass sie auch international zu den Besten ihres Jahrgangs zählen. Dieses Kriterium erfüllen sowohl Nina Richter als auch John Kettler.

Nina Richter verfasste ihre Doktorarbeit im Bereich Biotechnologie am Institut für Molekulare Enzymtechnologie der Universität Düsseldorf im Forschungszentrum Jülich in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Biotechnologieunternehmen evocatal GmbH. Sie identifizierte drei Enzyme, die in biotechnologischen Prozessen als Beschleuniger chemischer Reaktionen wirken. Für alle drei Enzyme zeigte sie, dass sich damit molekulare Bausteine, zum Beispiel für pharmazeutische Produkte, spezifisch herstellen lassen. Seit Juni dieses Jahres arbeitet Nina Richter als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe "Organic Chemistry and Chemical Biology" am University College London.

John Kettler beschäftigt sich mit dem Umgang mit nuklearen Abfällen und ihrer Entsorgung. Während seiner Dissertation im Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Nukleare Entsorgung und Reaktorsicherheit, entwickelte er die Testeinrichtung für ein Verfahren, mit dem sich der Gehalt giftiger Stoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in Abfallfässern für radioaktives Material nachweisen lässt. Für diese Arbeit erhielt er vergangenen Dienstag den mit 12.000 Euro verbundenen "RWE-Zukunftspreis" für die beste Dissertation zum Thema "Impulse für die Energiewelt von morgen". Derzeit forscht Kettler am Institut für Nuklearen Brennstoffkreislauf der RWTH Aachen, wo er die Arbeitsgruppe "Transmutation und Charakterisierung radioaktiver Abfälle" leitet.

Im Rahmen der JuDocs-Feierstunde fiel auch der offizielle Startschuss für die Helmholtz-Graduiertenschule für Energie und Klima HITEC. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun Fakultäten der Universitäten Aachen, Bochum, Köln, Düsseldorf und Wuppertal sowie des Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK) des Forschungszentrums Jülich schaffen mit der Graduiertenschule optimale Voraussetzungen für eine Ausbildung auf dem Gebiet der Energieversorgung und ihrer Auswirkungen auf den Klimawandel. HITEC steht dabei für "Helmholtz Interdisciplinary Doctoral Training in Energy and Climate". Das Ziel, der über sechs Jahre mit insgesamt 2,4 Millionen Euro geförderten Graduiertenschule ist es, rund 200 Doktorandinnen und Doktoranden zu Experten in der Energie- und Klimaforschung auszubilden. Ein spezifisches Ausbildungsprogramm soll ihnen über die disziplinäre Detailkenntnis hinaus die Möglichkeit geben, ihren fachlichen und methodischen Hintergrund zu erweitern, die Position der eigenen Forschung im internationalen Raum einzuordnen, Themen interdisziplinär zu bearbeiten und über ein Netzwerk aus ähnlich ausgebildeten Wissenschaftlern zu verfügen. Ebenso wichtig ist das Training in Management und Kommunikation, das die Absolventinnen und Absolventen für die Anforderungen des Arbeitsmarktes qualifiziert und ihnen das Rüstzeug zum Aufbau einer erfolgreichen Karriere vermittelt.

JuDocs
Feierliche Verabschiedung der Jülicher Doktorandinnen und Doktoranden (JuDocs) des Jahrgangs 2010/2011 im Forschungszentrum
Forschungszentrum Jülich
Gruppenbild: Prof. Bachem, Dr. Nina Richter, Prof. Jäger
Dr. Nina Richter (mitte) erhält den Exzellenzpreis. In ihrer Doktorarbeit identifizierte die Biotechnologin drei Enzyme, die in biotechnologischen Prozessen als Beschleuniger chemischer Reaktionen wirken. Links im Bild: Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums; rechts: Prof. Karl-Erich Jäger, Direktor des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie der Universität Düsseldorf (IMET).
Forschungszentrum Jülich
Gruppenbild mit Prof. Bachem, Dr. Kettler, Prof. Bosbach
Dr. John Kettler (mitte) entwickelte die Testeinrichtung für ein Verfahren, mit dem sich der Gehalt giftiger Stoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in Abfallfässern für radioaktives Material nachweisen lässt. Links: Prof. Achim Bachem, rechts: Prof. Dirk Bosbach, Leiter des Instituts für Nukleare Entsorgung und Reaktorsicherheit des Forschungszentrums Jülich (IEK-6).
Forschungszentrum Jülich
Gruppenbild
Die beiden Festredner der diesjährigen JuDocs-Veranstaltung: Olga Schenk und Henrik Daniels vom Institut für Energie- und Klimaforschung.
Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen

HITEC
Institut für Institut für Molekulare Enzymtechnologie der Universität Düsseldorf im Forschungszentrum Jülich
Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Nukleare Entsorgung und Reaktorsicherheit (Forschungszentrum Jülich)
Institut für Nuklearen Brennstoffkreislauf, Arbeitsgruppe Transmutation und Charakterisierung radioaktiver Abfälle (RWTH Aachen)

Pressekontakt

Erhard Zeiss, Dr. Barbara Schunk
Tel.: 02461 61-1841/-8031
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Letzte Änderung: 19.05.2022