Update des Julich Brain Atlas mit 52 neuen Gehirnkarten veröffentlicht

Version 3.1 des Julich Brain Atlas wurde veröffentlicht und kann kostenlos über die europäische Forschungsinfrastruktur EBRAINS heruntergeladen werden. Im Atlas hinzugekommen sind 52 neue Wahrscheinlichkeitskarten von kortikalen und subkortikalen Strukturen in einem dreidimensionalen Referenzraum.

Update des Julich Brain Atlas mit 52 neuen Gehirnkarten veröffentlicht
Copyrights: Forschungszentrum Jülich

Der Julich Brain Atlas (Amunts et al. Science 2020) enthält nun insgesamt zytoarchitektonische Karten von 227 Bereichen des menschlichen Gehirns, einschließlich kortikaler Bereiche und subkortikaler Kerne. Er bildet Unterschiede in der Verteilung, Dichte und Morphologie von Zellen in einem dreidimensionalen Raum in probabilistischen Karten ab, die die Variabilität zwischen einzelnen Gehirnen widerspiegeln. Es handelt sich um die bisher umfassendste und vollständigste mikrostrukturelle Karte des menschlichen Gehirns.

Die Zell- bzw. Zytoarchitektur dient als Grundlage für die räumlich genaue Verknüpfung und Annotierung von Daten auf verschiedenen Größenskalen der Gehirnorganisation. Der Julich Brain Atlas ist ein leistungsfähiges Werkzeug für Forscher und Mediziner, um Bilder von einzelnen Gehirnen besser zu interpretieren. Es bildet die Grundlage für den Multilevel Human Brain Atlas auf EBRAINS, der neuroanatomische Merkmale mit Karten der molekularen Architektur, Funktion und Konnektivität über mehrere Skalen hinweg integriert.

Der Julich Brain Atlas ist ein lebender Atlas, der ständig erweitert und verfeinert wird. Eine Besonderheit in Release 3.1 ist der komplett kartierte Thalamus mit all seinen Subnuklei, die erstmals im Julich Brain Atlas enthalten sind – ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit Harry Uylings aus Amsterdam.

Alle Karten sind in den gängigen Referenzräumen Colin27, MNI152 und fsaverage verfügbar, so dass sowohl eine volumenbasierte Version mit kortikalen und subkortikalen Arealen als auch eine oberflächenbasierte Version mit kortikalen Arealen zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind umfangreiche Metadaten enthalten, um die Bereitstellung von Daten über die EBRAINS-Infrastruktur gemäß den FAIR-Grundsätzen zu ermöglichen.

Datensatz im EBRAINS-KnowledgeGraph

Amunts, K., Mohlberg, H., Bludau, S., Caspers, S., Lewis, L. B., Eickhoff, S. B., & Pieperhoff, P. Julich-Brain Atlas, cytoarchitectonic maps (v3.1) [Data set].

Paper-Referenz

Amunts K, Mohlberg H, Bludau S, Zilles K. Julich-Brain: A 3D probabilistic atlas of the human brain's cytoarchitecture. Science. 2020 Aug 21;369(6506):988-992. doi: 10.1126/science.abb4588

Weitere Informationen

EBRAINS Multilevel Human Atlas

Ansprechpartner

Erhard Zeiss

Wissenschaftlicher Kommunikationsreferent

  • Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM)
  • Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1)
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Pressereferentin

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    Letzte Änderung: 27.06.2024