Beratung politischer Entscheidungsträger auf Landesebene:

z.B. Kooperationsprojekt GROWA+ NRW 2027 zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Das Institut Agrosphäre (IBG-3) begleitet eine Reihe von Bundesländern seit mehr als 10 Jahren bei der Entwicklung von Nährstoff-Managementkonzepten zur Bewirtschaftungsplanung seiner Gewässer. Hierzu werden die am IBG-3 entwickelten Modelle mGROWA (Wasserhaushalt, Austragspfade), DENU-WEKU (Stickstoff) und MEPhos (Phosphor) eingesetzt, mit denen die folgenden diffusen und punktuellen Nährstoffeinträge ins Grundwasser und die Oberflächengewässer in hoher räumlicher Auflösung abgebildet werden können: Dränagen, grundwasserbürtiger Abfluss, Abschwemmung, Wassererosion, Zwischenabfluss und atmosphärische Deposition auf Wasserflächen sowie kommunale Kläranlagen, industriell-gewerbliche Direkteinleiter, Kleinkläranlagen, Regenwasserkanäle im Trennsystem und Mischwasserentlastung. In Nordrhein-Westfalen kommen die Modelle seit 2009 zum Einsatz.

Beratung politischer Entscheidungsträger auf Landesebene:

Zur gezielten Weiterentwicklung der Modelle für die Standortbedingungen in NRW, zur Aktualisierung und Verdichtung der Datengrundlagen und zur Einbeziehung der maßgeblichen, landesweiten bzw. regional vorliegenden Expertise wurde Ende 2022 das Kooperationsprojekt GROWA+ NRW 2027gestartet. An dem Projekt sind neben dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und dem Geologischen Dienst NRW die Landwirtschaftskammer NRW beteiligt, welche regionale landwirtschaftliche Stickstoffbilanzen für NRW berechnet.

Mit den Modellen wird ermittelt, welche Stickstoff- und Phosphormengen in einem definierten Gebiet ins Grundwasser und die Oberflächengewässer gelangen. Hierauf aufbauend wird abgeschätzt, wie hoch der Reduktionsbedarfder landwirtschaftlich bedingten N-Bilanzüberschüsse ist, um die Schutzziele zu erreichen. Die Ergebnisse der Phosphormodellierung werden zudem zur Aktualisierung der „eutrophierte Gebieten“ (§13a DüV) verwendet. Durch die Modellierungen wird das Land NRW bei der Bewirtschaftungsplanung für die nordrhein-westfälischen Anteile der Flussgebiete von Rhein, Weser Ems und Maas unterstützt, z.B. im Hinblick auf Prognosen zur Zielerreichung des guten Gewässer- und Grundwasserzustands bis 2027.

Eckdaten:

  • Förderinstitution: MKULNV (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)

  • Laufzeit des Projektes: 01.09.2022 –31.08.2025

  • Projektpartner: Geologischer Dienst (NRW) und Landwirtschaftskammer NRW (LWK)

  • Zielgruppe:

  • land- und wasserwirtschaftliche Fachbehörden des Landes NRW

  • Stakeholder (Wasserbände, Gewässerschutzberater, etc.)

Vergleichbare Beratungsprojekte werden derzeit auch für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Frank Wendland und Dr. Björn Tetzlaff

Institut für Bio- und Geowissenschaften, IBG-3

Tel.: 0049 171 3003 594

E-Mail: f.wendland@fz-juelich.de, b.tetzlaff@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 17.05.2023