Millionenförderung für die Bioökonomie im Rheinischen Revier

Jülich, 20. August 2019 – Das Rheinische Revier als Zukunftsregion für biobasierte Wertschöpfung: Diese Idee erarbeiten seit 2017 Wissenschaft, Wirtschaft, Region und Zivilgesellschaft gemeinsam unter dem Titel "BioökonomieREVIER". Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in einem ersten Schritt das Projekt "BioökonomieREVIER_KOM" mit rund 3,9 Millionen Euro. Damit soll bis 2021 mit allen Akteuren eine nachhaltige Strategie für die Region entwickelt werden. Darüber hinaus soll ein Kommunikationsprojekt initiiert werden, um das Thema Bioökonomie in die Öffentlichkeit zu tragen und zu diskutieren. Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB überbrachte heute den Förderbescheid für dieses erste Teilprojekt, das durch das Forschungszentrum Jülich im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung für den Strukturwandel koordiniert wird.

"Wir müssen den Kohle-Ausstieg im Rheinischen Revier als Chance nutzen, um vor Ort innovative und zukunftsfähige wirtschaftliche Aktivitäten aufzubauen. Die forschungsintensive Bioökonomie und neuartige Wertschöpfungsketten auf Basis agrarischer Rohstoffe bieten hierfür ein großes Potenzial. Mithilfe der Wissenschaft wollen wir diesen Umbau zu einem zukunftsfähigen Bioökonomie-Revier gestalten", sagte Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel. Die "elementare Rolle" der Forschung für das Gelingen des Strukturwandels betonte auch Prof. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums: "Wir schlagen mit diesem Projekt eine Brücke von der Forschung in das Rheinische Revier, um neue Wertschöpfung zu ermöglichen. Die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie von der Forschung über die Innovation hin zu dem greifbaren Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger ist von zentraler Bedeutung, damit wir gemeinsam das große Potenzial der Bioökonomie in der Region nutzen können."

Millionenförderung der Bundesregierung für das Projekt "BioökonomieREVIER_KOM": (v.l.) Prof. Ulrich Schurr, Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB, Prof. Harald Bolt und Dr. Jan-Hendrik Kamlage.
Millionenförderung der Bundesregierung für das Projekt "BioökonomieREVIER_KOM": (v.l.) Prof. Ulrich Schurr, Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB, Prof. Harald Bolt und Dr. Jan-Hendrik Kamlage.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Wissenschaftlicher Koordinator des Projekts ist Prof. Ulrich Schurr, Leiter des Jülicher Instituts für Pflanzenwissenschaften und Sprecher des Bioeconomy Science Center (BioSC). "Durch die einzigartige Wissenschaftslandschaft in der Bioökonomie, die hochproduktive und innovative Landwirtschaft, die viele starken, Bioökonomie-nahen Wirtschaftssektoren wie Lebensmittel-, Chemie- und Energie-Wirtschaft könnten die Voraussetzungen nicht besser sein, um hier mit dem ,BioökonomieREVIER‘ eine europaweit einmalige Modellregion zu schaffen", ist Schurr überzeugt.

Die große Bereitschaft der Bevölkerung, von Kommunen und regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, im Rahmen des Strukturwandels nachhaltige Entwicklungen mit ökologischem, ökonomischen und sozialen Dimensionen zu unterstützen, sorgt laut Schurr für die notwendige Rückkopplung in der Region. Für das Ziel einer engen Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft entwickelt ein Team um Dr. Jan-Hendrik Kamlage vom Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) der Universität Duisburg Essen partizipative Prozesse zur Information und zum kritischen Dialog – Maßnahmen wie Bürgerforen und -parlamente sind angedacht.

Aufbauend auf die Regionalstrategie sollen ab 2021 in einem nächsten Schritt der "Entwicklung der Modellregion BioökonomieREVIER Rheinland" Innovationslabors entstehen. Mit ihrer Hilfe sollen Forschungsergebnisse zügig in die Anwendung gebracht und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)

Webseite „BioökonomieREVIER“

Ansprechpartner:
Prof. Ulrich Schurr
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)
Tel.: 02461 61 3073
E-Mail: u.schurr@fz-juelich.de

Pressekontakt:
Erhard Zeiss, Pressereferent
Tel.: 02461 61-1841
E-Mail: e.zeiss@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 19.05.2022