Dr. Robert Wolf neuer Leiter am Institut für Plasmaphysik

[7. September 2002]

Seit 1. September ist Dr. Robert Wolf neuer Institutsleiter am Institut für Plasmaphysik des Forschungszentrums Jülich. Dort beschäftigen sich etwa 50 Wissenschaftler mit der Hochtemperatur-Plasmaphysik und der kontrollierten Kernfusion.

Die Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne: Wasserstoffkerne verschmelzen bei etwa 100 Millionen Grad zu Heliumkernen. Die Energie, die dabei frei wird, ist gewaltig: 1 Kilogramm Wasserstoff entspricht etwa 10 000 Tonnen Steinkohle. Deshalb träumen Forscher davon, auch auf der Erde Kerne zu verschmelzen und die frei werdende Energie einzufangen und zu nutzen. Wissenschaftler des Instituts für Plasmaphysik (IPP) des Forschungszentrums Jülich betreiben dazu das Forschungsgerät TEXTOR.

Der neue IPP-Institutsleiter Dr. Robert Wolf studierte Physik an der RWTH Aachen. Mit der Kernfusion beschäftigte er sich bereits während seiner Doktorarbeit. Im Rahmen des Europäischen Fusionsexperimentes "JET Joint Undertaking" arbeitete er an der gleichnamigen Forschungsanlage JET (für Joint European Torus) in England. Dort untersuchte er das für den Plasmaeinschluss notwendige Magnetfeld. 1993 promovierte Robert Wolf an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf. Seit 1996 war der 38-jährige Physiker wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching. Auch dort führte ihn sein Weg zuletzt wieder zum JET.

Nach dem gleichen Prinzip wie JET arbeitet auch TEXTOR: Mit diesem so genannten Tokamak untersuchen die Wissenschaftler des Jülicher Instituts für Plasmaphysik (IPP) vor allem wie das heiße Wasserstoffgas - das Plasma - mit der Wand der Brennkammer wechselwirkt. Für die Entwicklung eines zukünftigen Kernfusionsreaktors ist das ein wichtiger Punkt. Die vielseitigen Aktivitäten des IPP sind auf zwei Institutsbereiche verteilt: Robert Wolf leitet einen der beiden und wird sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern vor allem Fragestellungen zu dem in TEXTOR neu installierten "Dynamischen Ergodischen Divertor" widmen. Er löst Dr. Jochem Eidens ab, der seit März 1999 kommissarischer Leiter dieses Bereiches war.

Robert Wolf ist verheiratet und hat drei Kinder.

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Foto: Forschungszentrum Jülich

Letzte Änderung: 19.05.2022